ESG-bewusste Unternehmen sind für Finanzierer und mögliche Nachfolge attraktiver.
Der Mittelstand hat offenbar seine Lehren aus dem Energieschock 2022 gezogen. Laut der 3. Sonderumfrage Nachhaltigkeit der DZ BANK, Anfang 2023 erschienen, setzen knapp zwei Drittel der Befragten längerfristig auf Solarstrom und Energieeffizienz. Hinzu kommen Pläne für weitere Maßnahmen wie Gebäudesanierung.
Seit Jahren entwickelt sich Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Erfolgsfaktor für Unternehmen: Die Risiken durch Abhängigkeit von fossilen Energieträgern oder Reputationsverlust sinken; Kunden und Mitarbeiter achten vermehrt auf das Engagement ihrer Marken oder Arbeitgeber. Und auch Finanzierer berücksichtigen in ihren Konditionen zunehmend ESG-Kriterien. Dahinter steckt in vielen Bereichen auch ein verstärkter Druck durch den Gesetzgeber.
Viele Unternehmen stehen erst am Anfang der Transformation; entsprechend groß ist die Geduld, die Bereitschaft zu Zugeständnissen an das Unternehmen. Doch es gibt auch Unternehmer, die beispielsweise nicht in Energieeinsparmaßnahmen investieren wollen. Etwa jeder 8. Unternehmer ist das laut Sonderumfrage Nachhaltigkeit – und nicht nur im Dienstleistungsbereich.
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Solche Unternehmen werden es in Zukunft schwer haben. Je strenger die regulatorischen Vorgaben und höher die Ansprüche der Stakeholder werden, desto größer wird das Investitionsdelta, wachsen die Risiken. Sollen solche Unternehmen im Rahmen einer Nachfolge veräußert oder auch nur an einen verantwortungsvollen Nachfolger abgegeben werden, sind Preisabschläge nicht zu vermeiden.
Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit
Mitarbeiter: Jeder dritte Beschäftigte ist 2021 zu einem nachhaltigeren Arbeitsgeber gewechselt – rund 30 Prozent davon waren dafür sogar zu Gehaltseinbußen bereit. (IBM Institute for Business Value)
Kunden: 77 Prozent der Kunden bleiben Unternehmen treuer, die auf Nachhaltigkeit setzen. (Capgemini)
Finanzen: Nachhaltigkeit spielt auch für Banken bei der Kreditvergabe eine immer größere Rolle. (BVR und DZ-Bank AG)
Denn jede Investitionslücke, jedes Reputations- und Haftungsrisiko geht in die Bewertung eines Unternehmens ein. Ist der Aufwand, bei Effizienz, Nachhaltigkeitsnormen oder anderen Faktoren zum Wettbewerb aufzuschließen, zu groß, wird eine erfolgreiche Nachfolge immer schwieriger.
Unternehmer, die sich bereits mit ihrer eigenen Nachfolge befassen, sollten daher spätestens jetzt damit beginnen, Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Unternehmensstrategie und Ressourcenplanung einzuarbeiten. Unterstützung erhalten sie nicht nur bei entsprechend spezialisierten Beratungshäusern, sondern auch bei ihrer Bank – die außerdem Wege aufzeigen kann, wie notwendige Investitionen finanziert werden können.
Dies ist umso wichtiger, da ESG-relevante Fragestellungen neben Finanzzahlen und rechtlichen Risiken wichtiger Teil der Due Diligence werden. Allerdings gibt es aktuell noch keine einheitlich definierten Vorgaben, welche Kennzahlen im ESG-Bereich entscheidend sein werden. Dies ist von Branche, Geschäftsmodell wie auch Unternehmensgröße abhängig. Darum sollte früh externer Rat eingeholt werden, damit im Nachfolgefall die relevanten Daten bereits zur Verfügung stehen.
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