Vermögen professionell managen

Sie haben im Rahmen der Unternehmensnachfolge einen nennenswerten Vermögenszufluss erhalten? Dann sollte Ihr Vermögen professionell gemanagt werden. Grundsätzlich gibt es zwei Optionen: die Vermögensberatung, auch Advisory genannt, und die Vermögensverwaltung. Der wichtigste Unterschied: Bei der Verwaltung trifft Ihr Vermögensverwalter im Rahmen der mit Ihnen vereinbarten Anlagegrundsätze eigenständige Entscheidungen und setzt sie um.

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3 Tipps für Sie

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Ihr Interesse sollte stets gewahrt bleiben. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Vermögenberaters oder Vermögenverwalters darauf, dass er stets Ihre Interessen und Bedürfnisse angemessen berücksichtigt – aber auch Sie selbst sollten offen sein für seine Argumente und Empfehlungen, auch wenn er von der gängigen Marktmeinung abweichen sollte. Da es nicht sein Vermögen ist, kann er einen neutraleren, weniger emotionalen Blick haben.

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Wahrscheinlich kennen Sie bislang vor allem die Beratung zu individuellen Lösungen und Produkten. Gezahlt wird bei der Beratung in der Regel nur bei Abschluss und mit einer zusätzlichen laufenden Bestandsprovision. Das wirkt auf den ersten Blick günstiger als eine Vermögensverwaltung, bei der ein regelmäßiges Honorar fällig wird, unabhängig von der Aktivität innerhalb des Zeitraums. Dafür handelt Ihr Verwalter aber auch nur, wenn er es für notwendig erachtet und hat stets die Gesamtentwicklung Ihres Vermögens im Blick. Die Zusammenarbeit mit dem Vermögensverwalter ist auf Langfristigkeit angelegt.

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Mancher Unternehmer möchte seine Vermögensverwaltung selbst in die Hand nehmen. Allerdings verwechselt mancher dabei Spekulation und Investition. Spekulation – die Lust, früh auf einen Trend oder ein aussichtsreiches Unternehmen zu setzen; vor den anderen aus einem Markt auszusteigen – mag im „Unternehmerblut“ liegen, ist aber riskant. Diese Anlagen sollten nur mit „Spielgeld“ erfolgen, dessen Verlust verschmerzbar ist. Ernsthaftes Vermögensmanagement hingegen setzt auf einer umfassenden (steuerlich und rechtlich optimierten) Strategie auf, die in der Regel sehr konsequent umgesetzt wird.

Das Relevante:

Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung – die wichtigsten Unterschiede

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden beide Begrifflichkeiten leicht durcheinandergeworfen. Dabei gibt es grundlegende Unterschiede. Der wichtigste: Der Vermögensberater kann Ihnen nur Empfehlungen geben, als Kunde treffen Sie allein die Entscheidung. Der Vermögensverwalter hingegen kann innerhalb eines mit Ihnen vorab definierten Rahmens selbstständige Entscheidungen in Ihrem Namen treffen. So kann er eigenständig bspw. Vermögenswerte erwerben und veräußern.

Es gibt aber noch weitere Unterschiede:

  • die aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Die aktive Tätigkeit als Vermögensverwalter erfordert eine BaFin-Zulassung.
  • die tägliche Kontrolle und das Risikomanagement im Rahmen der Anlagerichtlinien des Mandats

Grundsätzlich gilt: Konventionelle Anlagestrategien orientieren sich an Ihrem persönlichen Risiko-/Rendite-Profil. Inzwischen werden nachhaltige oder ESG-konforme Kriterien für Anleger immer wichtiger. Das Angebot der nachhaltigen oder ESG-konformen Vermögensverwaltungslösungen richtet sich auch an Zielgruppen mit individuell ausgeprägten Anlagerichtlinien, die teils auch regulatorisch vorgeschrieben sind (bspw. öffentliche Körperschaften, Stiftungen). So lassen sich bestimmte Vorgaben z.B. zur Vermögensanlage nach Nachhaltigkeitskriterien sehr gut umsetzen.

Entscheidend für die Beauftragung eines Vermögensverwalters sind zwei Aspekte: zum einen Ihr Vertrauen in den Verwalter; zum anderen der Wunsch nach weitgehender Abgabe des Anlagemanagements. Sie können – abgesehen von regelmäßigen Reporting-Gesprächen – die Verwaltung Ihres Vermögens und die Betrachtung der Gesamtvermögenstruktur ganz dem Profi überlassen.

Mein persönlicher Praxistipp:

Nach der Schlacht sind alle Generäle – soll heißen: In der Rückschau fällt die Entscheidung leichter, ist die Situation eindeutiger, als sie war. Bevor Sie Ihren Vermögensverwalter dafür kritisieren, dass er  bestimmte Anlageentscheidungen nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht getroffen hat, denken Sie daran: Ihrem Vermögensverwalter geht es nicht um die Optimierung einer kurzfristigen Rendite. Er handelt nach gemeinsam definierten Leitlinien und sucht in diesem Rahmen ein nachhaltiges Optimum. Kurzfristig mag das zu suboptimal erscheinenden Anlageentscheidungen führen, mag sein Handeln „lethargisch“ erscheinen. Aber: Der erfahrene Vermögensverwalter bleibt bewusst weitgehend unbeeindruckt von kurzlebigen Emotionen. Denn die führen leicht zu Fehlentscheidungen, die den langfristigen Anlegerzielen zuwiderlaufen. Messen Sie Ihren Vermögensverwalter darum am langfristigen Erfolg und daran, ob er Ihre Vorgaben an Rendite und Risiko eingehalten hat.

Mathias Semar
m.semar@kc-nachfolge.de
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