Finanzierungs­möglichkeiten

Sie haben als Verkäufer eine nachvollziehbare Kaufpreiserwartung und vielleicht auch schon den passenden Käufer gefunden – nur fehlen ihm die finanziellen Eigenmittel, diesen Kaufpreis auch zu bezahlen? Dafür gibt es unterschiedliche Lösungen: flexible Zahlungsbedingungen von Ihrer Seite wie ein Verkäuferdarlehen, Übernahmekredite der Bank, Mezzanine-Finanzierung und auch Förderkredite.

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3 Tipps für Sie

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Mancher Käufer sieht keine Notwendigkeit für eine externe Übernahme- oder Nachfolgefinanzierung. Dabei unterschätzt er aber vielleicht die Möglichkeit unerwarteter Entwicklungen. Damit Ihre Nachfolge nicht „auf den letzten Metern“ scheitert bzw. jeden Euro zweimal verplant, sollten Sie Ihren Kaufinteressenten empfehlen, frühzeitig mit einem langfristigen Finanzierungskonzept vorzusorgen.

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Gerade bei der Weitergabe innerhalb der Familie oder an das eigene Management heißt es schnell: „Ich würde ja gern – aber wie soll ich das bezahlen?“ Dabei können Sie durch eine zeitliche Streckung des Verkaufs in mehreren Tranchen oder anderes weiterhelfen – oder Sie prüfen gemeinsam, welche externen Finanzierungsoptionen passen könnten. Am Ende profitieren Sie selbst von einem höheren Kaufpreis und haben einen Käufer, dem Sie besonders gern Ihr Unternehmen übergeben.

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Bei größerem Finanzierungsbedarf ist eine Kombination unterschiedlicher Finanzierungskomponenten notwendig. Achten Sie darauf, dass Ihr Käufer professionell begleitet wird, damit die einzelnen Bausteine aufeinander abgestimmt und das Gesamtergebnis aus seiner Perspektive optimiert werden kann. Auch das erhöht Ihre Transaktionssicherheit.

Das Relevante:

Finanzierungsmöglichkeiten

Bei höheren Kaufpreisen stoßen viele Übernahmewillige an die Grenzen ihres eigenen Kapitals oder zumindest ihrer Risikobereitschaft. Mit einer Nachfolge- bzw. Übernahmefinanzierung können Sie auch höhere Kaufpreise realisieren.

So können Sie den Käufer finanziell unterstützen

Vielleicht haben Sie ja die finanzielle Flexibilität und Risikobereitschaft, dem Käufer eine Finanzierungslücke zu schließen. So könnten Sie ein Verkäuferdarlehen vereinbaren: Sie leihen dem Käufer eine feste Summe, die dieser tilgen und verzinsen muss. Der Vorteil für den Käufer gegenüber einem Bankdarlehen o.Ä.: Sie können die Risiken sehr gut einschätzen, weil Sie z.B. die Liquiditätszuflüsse aus dem Unternehmen kennen. Eine aufwendige Kreditprüfung entfällt dadurch meist.

Sie können die Risiken sehr gut einschätzen, weil Sie z.B. die Liquiditätszuflüsse aus dem Unternehmen kennen. Eine aufwendige Kreditprüfung entfällt dadurch meist.

Das Verkäuferdarlehen ist in der Regel nachrangig und erweitert dadurch auch den Finanzierungsspielraum des Käufers bei anderen Fremdkapitalgebern wie Banken. Auch eine Earn-out-Regel kann helfen: Dabei erhalten Sie einen relativ geringen Kaufpreis direkt und über einen Zeitraum gestreckt jährlich eine weitere Zahlung, die vom Geschäftserfolg abhängig ist.

Typische externe Finanzierungsbausteine für Käufer

  • Fremdkapital (meist „Senior Loan“): wird in der Regel durch Universalbanken vergeben
  • Mezzanine: wird oft durch Finanzinvestoren und Beteiligungsgesellschaften ausgereicht
  • Förderkredite: kommen in Nachfolgesituationen für Privatpersonen und Unternehmen infrage; zeichnen sich u.a. durch lange Laufzeiten aus

Mein persönlicher Praxistipp:

Eine Unterstützung des Käufers kann sich für Sie in mehrfacher Hinsicht lohnen: Sie erhöhen die Transaktionssicherheit, können eventuell einen höheren Verkaufspreis erzielen und profitieren von der Finanzierung selbst. Bei einem Verkäuferdarlehen können Sie sich das im Vergleich zu den vorrangigen Fremdkapitalgebern höhere Risiko mit einem höheren Zinssatz entgelten lassen. Weil Sie das Unternehmen aber besser als kaum jemand sonst kennen, ist das Risiko von möglichen Zahlungsschwierigkeiten für Sie einfacher einzuschätzen. Und bei einer interessant gestalteten Earn-out-Regelung können Sie bei einer positiveren Entwicklung des Unternehmens als ursprünglich angenommen in Summe sogar einen höheren Kaufpreis erzielen als bei einer Einmalzahlung. Denn auch hier lassen Sie sich wieder für ein gewisses Risiko (das der nichtplanmäßigen Entwicklung Ihres Unternehmens) entgelten, das Sie aber in der Regel treffend beurteilen können.

Philipp Präckel
p.praeckel@kc-nachfolge.de
+49 69 7447 94215