Für Greenfield-Transaktionen, also den Neubau einer eigenen Fertigung, aus Zoll-Gründen dürfte es tendenziell zu spät sein. Denn von der ersten Vorüberlegung bis zur Inbetriebnahme eines neuen Werks vergehen in der Regel mehrere Jahre – bis dahin könnte Trumps Zollpolitik längst wieder revidiert sein. Der Vliesstoffproduzent Norafin, der 2016 den Eigenkapitalinvestor VR Equitypartner als Minderheitsgesellschafter an Bord genommen hatte, benötigte rund zwei Jahre: Ende 2016 konnte ein Grundstück in North Carolina erworben werden, auf dem dann Mitte 2018 die neue Produktionsstätte eröffnet werden konnte. Bei diesen Überlegungen sollte auch nicht vergessen werden, dass es zudem Zeit (und ein entsprechendes Vertriebsteam) braucht, um die neuen Produktionskapazitäten vor Ort auch voll auszulasten.

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Mit M&A expandieren
Eine schnellere Alternative könnte die Akquisition eines bestehenden Produktionsstandorts bzw. die Übernahme einer US-Firma sein. Ein solcher Schritt sollte aber nicht übereilt, sondern unbedingt mit einem professionellen M&A-Begleiter mit Cross-Border-Erfahrung sorgfältig vorbereitet und umgesetzt werden. DZ BANK Corporate Finance beispielsweise verfügt über einen auf mittelständische M&A-Transaktionen spezialisierten US-Berater im eigenen Netzwerk.
Das Timing kann gerade im Hinblick auf eine geplante Nachfolge relevant werden: Lohnt sich der Aufwand noch vor der Nachfolge oder kommt die Realisierung vielleicht zu spät? Die neue Zoll-Politik könnte zudem die Wertschöpfungsketten und die Bedeutung von Absatzmärkten dauerhaft verändern. Diese Aussicht hat die Kapitalmärkte auf Talfahrt geschickt; und auch die Bewertungen von Mittelständlern werden davon beeinflusst werden. Das sind keine guten Aussichten für Mittelständler, die bald ihr Unternehmen verkaufen wollten. Doch für ein belastbares Urteil ist es noch zu früh. Sinnvoll ist es daher auch hier, mit einem Experten für die Nachfolge zu sprechen, strategische Optionen abzuwägen und einen gemeinsamen Zeitplan aufzustellen.