Zwei Anbieter dominieren den Markt: die Deutsche Unternehmerbörse, die mit dem „Handelsblatt“ verbunden ist, und Nexxt Change – eine Kooperation der KfW mit dem Bundeswirtschaftsministerium, den IHKs, den Genossenschaftsbanken und dem Sparkassensektor. Nexxt verzeichnet aktuell knapp 1.500 Übernahme- oder Nachfolge-Suchende und mehr als viermal so viele Nachfolgeangebote. Mindestens die Hälfte der über 6.000 übergabewilligen Unternehmen erwirtschaftet weniger als 500.000 Euro Jahresumsatz. Gerade einmal knapp 500 Unternehmen erzielen einen Umsatz von mehr als 2,5 Millionen Euro.
Etwas größer sind die Unternehmen bei der Deutschen Unternehmerbörse (DUB). Bei aktuell etwa 3.800 Inseraten suchen mehr als 700 Unternehmen mit über 2,5 Millionen Euro Umsatz eine Nachfolgelösung. Allerdings finden sich auch Franchisegeber unter den Inserenten. Bei der DUB sind auch die Informationen im Exposé teils ausführlicher. Dafür fehlt aber ein Datum, wann das Inserat eingestellt worden ist. Außerdem fällt auf, dass viele Inserate von M&A-Beratern eingestellt werden.

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Beide Plattformen konzentrieren sich auf kleine oder sehr kleine Unternehmen. Sie sind damit eine Option für all jene Unternehmen, für die die Einbindung einer M&A-Beratung zu aufwendig wäre. Für ein geringes Entgelt können sie eine größere Zahl von Interessierten erreichen; auch um den Preis, dass die Filtermöglichkeiten, wer sie kontaktieren darf, klein sind. Professionellere Nachfolge-Interessierte – beispielsweise Finanzinvestoren – werden die beiden Plattformen kaum nutzen, da die Vorfilterung nach relevanten Kriterien über die Kern-Finanzkennzahlen hinaus schwierig ist.
Seit einigen Jahren versuchen „Plattformen der nächsten Generation“, sich deutlich von den beiden Großen abzuheben. Sie arbeiten in aller Regel mit M&A-Beratern zusammen und versprechen den Zugang zu einem Pool meist vorqualifizierter Kaufinteressenten. Zu diesen Plattformen zählen Companylinks, Dealcircle/AMBER oder KPMG Matchmaker. Diese setzen meist auf moderne Technologie wie Künstliche Intelligenz und Zugang zu zahlreichen Investoren. Dabei stellen diese Plattformen meist aber eher eine Ergänzung des klassischen „analogen“ M&A-Beratungsgeschäfts dar.
- Plattformen eignen sich vor allem für kleinere Unternehmen ohne komplexe M&A-Strukturen
- Plattformen wollen und können nicht Transaktionsberater ersetzen.
- Für größere Übergaben bleiben erfahrene Berater die erste Wahl
- Der Markt der Plattformen ist in Bewegung – es lohnt sich, regelmäßig einen Blick auf die neuen Anbieter und Funktionen zu werfen
Dennoch lohnen die Plattformangebote einen näheren Blick für alle Unternehmen, die für eine M&A-Beratung zu klein sind oder diese Kosten scheuen. M&A-Berater wiederum können dank der digitalen Angebote den Kreis möglicher Adressaten mit geringem Aufwand erweitern. Allerdings sollte nicht vergessen werden: Die Nachfolge ist stets eine sehr persönliche Sache. Über ihren Erfolg oder Misserfolg entscheiden daher Menschen. Es braucht Erfahrung mit Übergabeprozessen sowie die Fähigkeit, sich in die beteiligten Personen hineinversetzen zu können – also alles, was einen guten M&A-Berater auszeichnet. Wie wichtig das ist, sollte niemals unterschätzt werden.
Auswahl weiterer Plattformangebote
Platform | USPs/Besonderheiten |
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Companylinks |
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Dealcircle/AMBER |
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KPMG Matchmaker |
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Dealsuite |
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Slister |
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