Jetzt? Oder besser warten?

Mögliche Auswirkungen der volkswirtschaftlichen Lage auf eine Unternehmensnachfolge.

Jede Nachfolge birgt Risiken: Gelingt der Wechsel der operativen Führung? Erfüllen sich die Erwartungen an den Nachfolger und die Entwicklung des Unternehmens? Wie sieht es mit den Finanzierungen aus? Zinswende, Energiekrise, Inflation, Lieferkettenfriktionen und grundlegende Umbrüche – Stichwort Digitalisierung – schaffen zusätzliche Herausforderungen für Unternehmen und Unternehmer, wodurch auch die Komplexität der Nachfolge noch erhöht werden kann. Potenzielle Nachfolger analysieren die Risiken sehr genau und werden ggf. entsprechende Sicherheitsabschläge beim Preis machen wollen. Mancher Unternehmer wird daher überlegen, mit der Nachfolge zu warten, bis die Großwetterlage wieder freundlicher ist. Das kann durchaus sinnvoll sein – wenn die Zeit gut genutzt wird.

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Wenn Sie Ihre Nachfolge in nächster Zeit regeln wollen, sollten Sie daher prüfen, inwiefern Ihr Unternehmen von den aktuellen Verwerfungen betroffen ist. Denn in jeder Krise gibt es auch Gewinner. Unternehmen, die Antworten auf aktuelle Herausforderungen oder die Megatrends der Zukunft geben, sind weiterhin sehr gefragt und damit auch wertvoll. Zwar spüren auch diese Unternehmen aktuell die Folgen der Zinswende auf den Unternehmenswert, aber potenzielle Erwerber sind nach wie vor bereit, attraktive Angebote zu unterbreiten, was sich in einem entsprechenden Preisniveau widerspiegelt.

So oder so sollten Sie nicht Ihre Nachfolge überstürzen. Vielmehr sind Unternehmer gut beraten, ihr Unternehmen bestmöglich auf die Nachfolge vorzubereiten. Dazu sollte zuerst einmal nüchtern analysiert werden, welche Maßnahmen den größten Nutzen versprechen. Häufig sind dies operative Themen, beispielsweise eine Stärkung der Führungsebene. Eine starke erste und zweite Führungsebene stellt sicher, dass die Lücke, die Ihre Nachfolge hinterlässt, schnell geschlossen werden kann. Nicht selten findet sich hier auch ein passender Nachfolger. Andere Maßnahmen könnten zukunftsgerichtete Investitionen sein, damit Ihr Nachfolger keinen Nachfolgestau vorfindet. Mit Investitionen zeigen Sie, dass der Fortbestand und die Zukunft Ihres Unternehmens über die Nachfolge hinaus für Sie erste Priorität haben und es für Sie nicht um Eigeninteresse und maximale Gewinnausschüttungen geht. Diese Vorbereitungsmaßnahmen werden Sie nicht unbedingt allein stemmen wollen oder können. Der Blick von außen durch einen vertrauenswürdigen, partnerschaftlichen Berater ist sinnvoll und kann vor späteren Enttäuschungen im Nachfolgeprozess bewahren. Außerdem vermeiden Sie, in dieser herausfordernden Zeit Ihr Tagesgeschäft (oder die Nachfolge) zu vernachlässigen. Gemeinsam
werden Sie mehr erreichen, gerade in dieser Wirtschaftsphase.

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