Erste Vorbereitung

Gut Ding will Weile haben. Denn etliche Aspekte der Unternehmensnachfolge erfordern eine langfristige Vorbereitung. Dazu gehören u.a.

  • eine eigene Entscheidung für sich und die Familie über die Nachfolge zu treffen
  • der Umfang der Unternehmensnachfolge selbst
  • damit verbundene steuerliche und rechtliche Themen und
  • nicht zuletzt auch betriebliche Aspekte wie Pensionszusagen zu Ihrer finanziellen Absicherung.

Erfahrene Experten und Berater helfen dabei, die richtigen Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

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3 Tipps für Sie

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Um die Komplexität und Vielzahl der Themen einer Unternehmensnachfolge einfacher angehen zu können, werden Sie früher oder später versucht sein, den Nachfolgeprozess in die beiden Welten Unternehmerfamilie – Familienunternehmen aufzuteilen. Die Unternehmensnachfolge zeigt aber, wie interdependent diese Welten sind. Darum sollten Sie den anderen Bereich immer auch mitdenken und mögliche Rückkopplungen immer berücksichtigen. Das bedeutet auch, darüber frühzeitig mit anderen Beteiligten wie Ihren Beratern, Ihrer Familie, Ihrer Führungsmannschaft zu sprechen.

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Bei der Nachfolgeregelung werden Sie operative Aspekte schnell in Beschlag nehmen. Diese sind oft zeitlich drängender oder sie werden von anderen Stakeholdern auf die Agenda gebracht: Wer entscheidet in Zukunft welches Thema, was geschieht mit den Familienmitgliedern etc.? Das führt schnell dazu, dass Ihre eigene Vermögens- und Vorsorgeseite bzw. Absicherung aufgeschoben wird. Doch sich erst darum zu kümmern, wenn die Nachfolge (fast) erfolgt ist, ist viel zu spät. Darum sollten Sie das Thema ebenfalls früh vorbereiten und schauen, dass es in die Gesamtlösung Unternehmensnachfolge passt.

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Machen Sie nicht alles selbst! Die Vorbereitung und Umsetzung der Unternehmensnachfolge sind Arbeiten, die Sie (zumindest in dieser Rolle) zum ersten Mal machen – und das noch zusätzlich zu Ihren sonstigen Aufgaben. Darum binden Sie früh erfahrene Experten und Berater ein, die Sie unterstützen. Diese helfen Ihnen, teure Fehler zu vermeiden.

Das Relevante:

Erste Vorbereitung

Vorbereitungsschritt 1: Einbindung Ihrer Familie und weiterer Vertrauter.

Die Planung der Unternehmensnachfolge sollten Sie, auch wenn Sie natürlich am unmittelbarsten betroffen sind, nicht mit sich allein ausmachen. Denn die Nachfolge wirkt sich auf Ihre Familie und das Weiterbestehen Ihres Unternehmens aus. Darum sollten Sie mindestens die engste Familie einweihen. Deren Einschätzungen mögen unbequem sein, aber sie sind wichtig, damit Sie spätere Zielkonflikte innerhalb der Familie vermeiden oder ggf. frühzeitig bereinigen können. Mit einem ausgewählten Kreis Vertrauter, zu denen neben engen Familienmitgliedern auch nahe Freunde, der Steuerberater oder auch der Bankberater gehören können, sollten Sie Fragen diskutieren wie:

  • Welche Anforderungen stellt Ihr Ehepartner an die Zeit nach der Übergabe?
  • Erwarten Ihre Kinder, eine Rolle im Unternehmen zu spielen?
  • Welchen Verkaufserlös können Sie realistisch erwarten?
Vorbereitungsschritt 2: Umfang der Nachfolge definieren

Wollen Sie nicht nur die operative Leitung übergeben, sollten Sie den Umfang des zu übergebenden Eigentums sauber definieren. Dazu sollten Ihre Vermögenswerte erfasst und aufgeteilt werden: Welche Vermögenswerte zählen zur privaten, welche zur betrieblichen Sphäre? Und wie soll mit ihnen verfahren werden – sollen sie bspw. herausgelöst werden oder Teil des Betriebsvermögens bzw. Privatvermögens bleiben? Dies umfasst z.B.:

  • Immobilien: Betriebsimmobilien bzw. betrieblich genutzte Immobilien
  • bewegliche Wirtschaftsgüter wie Pkw, Mobiliar oder IT-Hardware
Vorbereitungsschritt 3: Steuerliche und rechtliche Themen prüfen

Sie merken schon: Sie stecken bereits mitten in rechtlichen Fragen. Ganz wichtig zu Beginn: Welche Einschränkungen macht der Gesellschaftervertrag? Bestimmen Sie allein über die Auswahl des operativen Nachfolgers oder können andere mitbestimmen? Hier können auch passive Gesellschafter eine wichtige Rolle spielen. Vielleicht müssen Sie die Gesellschafterstruktur vorher bereinigen, bevor Sie Ihre gewünschte Form der Unternehmensnachfolge überhaupt umsetzen können? Auf keinen Fall sollten Sie steuerliche und rechtliche Aspekte aufschieben. Binden Sie frühzeitig Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ein, um diese Fragen zu klären. Sonst könnte die Nachfolge unerwünschte Belastungen für das Unternehmen, Ihren Nachfolger oder auch Sie persönlich haben.

Vorbereitungsschritt 4: Betriebliche Fragestellungen klären

Während Schritt 3 sich vor allem auf eine Übergabe von Gesellschafteranteilen bezieht, ist Schritt 4 bei der operativen Unternehmensnachfolge sehr wichtig: Wie wirkt es sich auf das Unternehmen aus, wenn der bisherige Kapitän von der Brücke geht? Und ganz persönlich für Sie: Was bedeutet es für Sie finanziell, als geschäftsführender Gesellschafter auszuscheiden? Was passiert mit den Pensionszusagen? Gibt es Ersatzeinkünfte wie z.B. Mieteinnahmen, wenn Ihr Geschäftsführergehalt entfällt?

Sie sind nicht allein: Diese Berater können Sie unterstützen

Die Unternehmensnachfolge wird fast immer eine Premiere für Sie sein. Ein erfahrener Berater hingegen hat schon unterschiedlichste Konstellationen begleitet und kennt die typischen Schwierigkeiten und passenden Lösungen dafür. Außerdem hat der Externe einen nüchternen Blick von außen und bringt eine neue Perspektive auf manche Frage mit. Und er kann Emotionalität aus mancher Entscheidung nehmen und unterschiedliche Positionen moderieren. Kurzum: Verzichten Sie nicht auf die Vorteile externer Berater.

Mögliche Berater und Experten sind M&A-Berater; Nachfolge-Coaches, Familien-Coaches und Mediatoren; Juristen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Familienrecht, rechtlicher Due Diligence und Gesellschaftsrecht; Finanzierungsberater und Private Banker.

Infobox

Die Unternehmensnachfolge wird fast immer eine Premiere für Sie sein. Ein erfahrener Berater hingegen hat schon unterschiedlichste Konstellationen begleitet und kennt die typischen Schwierigkeiten und passenden Lösungen dafür. Außerdem hat der Externe einen nüchternen Blick von außen und bringt eine neue Perspektive auf manche Frage mit. Und er kann Emotionalität aus mancher Entscheidung nehmen und unterschiedliche Positionen moderieren. Kurzum: Verzichten Sie nicht auf die Vorteile externer Berater.

Mein persönlicher Praxistipp:

Berater sind wertvoll, aber bevor Sie sich für einen Nachfolgeberater entscheiden, sollten Sie folgende Aspekte geprüft haben:

  • Stimmt die Chemie? Respekt und gegenseitiges Verständnis sind fast genauso wichtig wie fachliche Expertise in einer so persönlichen Situation wie der Nachfolge. Denn Sie werden manch schwierige Situation besser meistern, wenn Sie dem Berater vertrauen und wissen, dass er Ihre Prioritäten teilt.
  • Verfügt der Berater über die notwendige Erfahrung? Prüfen Sie Referenzen ähnlicher Konstellationen, Größenordnung, Branche.
  • Nicht am falschen Ende sparen: Das Honorar sollte nicht die entscheidende Größe sein, Qualität darf ihren Preis haben. Mit erfolgsabhängigen Komponenten können Sie aber die Bezahlung steuern.

Janpeter Mielak
j.mielak@kc-nachfolge.de
+49 69 7447 94215